Sonderklasse Charly in Ostafrika
Herr Langfeld vom SGaScharmützelsee hat nach intensiven Forschen in der Deutsch-Ostafrikanischen Zeitung eine Spur der Sonderklasse von Herrn Dr. Max Nötzel entdeckt.Sie wurde 1901 von Max Oertz für die Kieler Woche 1901 gezeichnet. Eigner war der engagierte Sonderklasse Segler O´Swald vom NRV. 1905 bestellte er sich seine neue Sonderklasse Sonderling bei Hacht. 1906 wird vom DSV Dar es Salam als Heimathafen von Windspiel ex Charly angegeben, was Herr Langfeld heute bestätigen konnte.
Man hätte nie vermutet, dass es eine Sonderklasse bis nach Afrika geschafft hat.
In den DSV Jahrbüchern 1907 bis 1909 findet man als Rennyacht der Klasse V eingetragen:
Windspiel 7 Segellängen Dr. Nötzel „Gode Wind Danzig-Zoppoter Yacht-Club“,
Heimathafen von Windspiel Dar es Salam.
Für 2000 Rupien findet sich wohl kein Käufer, aber ein anderer Interessent.
Erneut verliert sich die Spur von Charly (Usambara Post). Herr Nötzel kehrt nach Verlust der Köoloniendem Afrikaabenteuer nach Berlin zurück. Ob mit oder ohne Yacht wissen wir nicht.
Sonnntagskind
Das ist der traurige Überrest des einst so erfolgreichen Sonntagskinds. 1913 hatte Richard Krogmann, der mit Prinz Heinrich die Tillys besass, von Reinhard Drewitz ( einem anerkannter Jollenkonstrukteur) diese Sonderklasse zeichnen lassen. Drewitz zog bei dem Schiff den Bug nicht mehr zusammen, sondern liess ihn wie das Heck breit auslaufen. Krogmann kam aber mit dem Schiff nicht klar und verkaufte es kurzerhand nach nur wenigen Wochen. Drewitz - von seiner Kreation überzeugt - nahm das Schiff als Sonntagskind zurück. Seine Erfolge bei der Kieler Woche und bei den Auswahlrennen für Amerika bestätigten, dass er ein gutes Leichtwetterschiff geschaffen hatte. Für den Auftritt in Marblehead wird aus dem Sonntagskind eine Wittelsbach X und zusammen mit Angela VI, aber ohne Kronprinz, und Serum unter Tidgens gehts 1913 über den grosssen Teich zu den deutsch-amerikanischen Wettfahrten. Aber auch diesmal und trotz verbesserter Garderobe bleibt der ersehnte Erfolg der Deutschen aus.
Wie viele ihrer Artgenossinnen, landete auch das Sonntagskind schliesslich in
Österreich.
Weil man Blei für Kriegsmunition brauchte, wurde eines Tages ihr Kiel demontiert. Als Ballast mussten nun mit Beton gefüllte Benzinkanister herhalten, bis sie am Ende des zweiten Weltkrieges von ihrem letzten Eigner im Attersee versenkt wurde. Unter Wasser sägte man auch noch ihr Heck ab und damit war sie dem Verfall preisgegeben. Manchmal konnte man sie bei günstigem Wetter noch da unten liegen sehen.
Mehr als fünfzig Jahre ruhte das Sonntagskind im
glasklaren, türkisfarbenen Wasser und jeder wahre Liebhaber der Sonderklassen hat sich gewünscht, sie eines Tages wieder ans Licht zu bringen, aber am Ende hat doch keiner mehr so richtig dran geglaubt. Bis zum 1. Oktober 2000. Der Augenzeugenbericht über die Bergung ist in meiner demnächst erscheinenden Sammlung von Sonderklassen-Stories zu lesen.
Pfingstwunder
Im "Protzkasten" des VSaW wurden die Preise des berühmten Sonderklasseseglers Otto Protzen präsentiert, von denen nach dem ersten Weltkrieg ein grosser Teil verschwunden ist. Bei e-bay tauchte zu Pfingsten 2003 ein 18 cm hoher Silberpokal auf, den Protzen als Steuermann auf der ersten Lunula von Arons 1898 in Kiel erkämpft hatte. Auch wenns kein Sonderklasse
preis ist, sollte das Ding doch dahin zurückkehren,wo es hingehört.
Ich werde den VSaW informieren und bei Interesse versuchen, dass der Pokal doch noch im "Protzkasten" landet.
Klassenscheine von Falkenstein II aufgetaucht
Herrn Dr. Weissel und seinen unermüdlichen Nachforschungen ist es zu verdanken, dass der Klassenschein der Sonderklasse Falkenstein II der Nachwelt erhalten bleibt.
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